
Guten Abend ihr Lieben!
Spontane Ideen sind bekanntlich die Besten. Und so beende ich den Februar an diesem überaus ungemütlich- stürmischen Abend mit einem Schnipsel! Für alle, die nicht ahnen, was für ein Schätzchen
sie erwartet: Unter dem Begriff „schnipseln“ verstehe Autoren die Veröffentlichung von unüberarbeiteten Szenen aus ihrem aktuellen Schreibprozess. Komplettes Rohmaterial sozusagen. Bei mir ist es
diesmal der Auftakt zu einem vollkommen neuen Buch. Wer weiß, vielleicht reift damit ja ein neues Projekt? Viel Spaß damit, lasst euch inspirieren!
Eure Stephanie
„Blaulicht blitzt über den nassen Asphalt. Martinshörner dröhnen durch die Nacht. Der Sturm peitscht Regen vor sich her. Menschen laufen hektisch durcheinander. Man kann ihr Rufen kaum hören. Sie
suchen nach Überlebenden in dem völlig zerstörten Autowrack am Straßenrand. Der Arzt im Krankenwagen ist kreidebleich. Die Platzwunde am Kopf seiner jungen Patientin sieht schlimm aus. Ihr Körper
ist in eine Decke gewickelt, die ihre anderen Verletzungen verbirgt. Mit einem resignierten Kopfschütteln nimmt der Arzt ein Tuch von einem Sanitäter entgegen und verdeckt damit ihr
zerkratztes Gesicht.
Eine Frau, die vollkommen durchnässt im Regen steht, schluchzt verzweifelt auf und bricht weinend in den Armen eines Mannes zusammen. Ihr Anblick veranlasst die Rettungskräfte dazu, nur noch
angestrengter nach weiteren Unfallopfern zu suchen.
Ich weiß, dass die keine finden werden. Ich saß allein in dem Auto, als ich von der Straße abkam.
Zumindest werden das diejenigen behaupten, die meinen Unfall untersuchen werden.
Wie sollten sie auch ahnen, dass Noah direkt neben mir saß, während es passierte? Sie werden sie seine Leiche in meinem Auto niemals finden.
Und woher sollen sie wissen, dass sie für Antworten am falschen Ort suchen? Ich hätte es auch nicht gewusst, wäre ich Noah nicht begegnet.“